Hundeschule Lillehund

Wer willst Du sein für Deinen Hund?

Lisa Schiffelholz-Stumpf • 22. Oktober 2024

Warum ich mich jeden Tag für den freundlichen Weg entscheide

oder Warum es Lillehund gibt

Ein Gewirr aus Informationen und Methoden überflutet das Feld der engagierten Hundebesitzer. Bald schon weißt Du nicht mehr wo hinten und vorne ist, was für Dich und Deinen Hund passen kann und wo Du anfangen kannst.


Vielleicht hilft es Dir in all dem Chaos zu wissen, wie es bei mir begann DEN Weg für meinen Hund UND mich zu finden, bei dem sich keiner verbiegen oder gar opfern muss. Unser individueller Weg, denn er wird für jeden ein wenig anders aussehen. Ich nehme Dich mit auf einen kleinen, intimen Einblick unserer ersten gemeinsamen Monate und möchte Dir am Ende ein Gefühl der Zuversicht und Wirksamkeit vermitteln – Du bist gut, Dein Fellfreund ist gut. Trau Dich ihn freundlich zu begleiten.


Komm ein wenig mit, ich erzähle Dir von mir und meiner vierbeinigen Gefährtin:


Als ich mit meiner ersten eigenen Hündin Alma die Welt der Hundeerziehung betrat, hatte ich zu vielen Fragen eine eher blumige aber auch unsichere Vorstellung. Mir ein klares Bild aus dem WirrWarr an Informationen zu bilden, die im Internet oder Büchern geschrieben stehen, die einem bekannte oder fremde Menschen mehr oder weniger gut gemeint und ungefiltert um die Ohren hauen oder die man sich selbst aus rudimentären Erfahrungen zusammenbastelt, war schier unmöglich.

Und doch, wie es meine Art so ist, hatte ich einen hohen Anspruch an mich – noch mehr als an meinen Hund. Ich stresste mich also tierisch in die Aufgabe diesen kleinen Knirps an Leib und Seele gesund wachsen und gedeihen zu lassen hinein. Ganz „nebenbei“ sollte mein Hundekind später als (Ergo-)Therapiebegleithund an meiner Seite arbeiten – ein zusätzliches Feld an Perfektionismus und großer Verantwortung tat sich da auf. Und ein noch größeres an Unwissen und Überforderung.

Hätte mir damals jemand gesagt, dass es leicht sein darf. Hätte mir jemand gesagt, dass wir nicht perfekt sein müssen (und auch gar nicht können 😉 ). Ich hätte ihm wohl gesagt, dass ich mich da nur reinfinden muss und dann ALLES möglich ist.


Stimmt.

Ich hab mich reingefunden. Viele Jahre und Enttäuschungen (eine Ent-Täuschung ist rückblickend selten schlecht) später. Da hab ich eins entdeckt:

Ich bin ich. Und das ist richtig so. Mein Hund ist mein Hund. Und das ist richtig so.


Wie? Einfach alles so lassen wie es ist? Mit den berühmt berüchtigten Wattebäuschchen werfen und resignieren wenn etwas „halt so ist“. Nein. Mit Nichten. Aber alles, was an Gutem in unserer Mensch-Hund-Beziehung gewachsen ist zieht seine Kraft aus EINEM Boden. Er besteht aus


Interesse, Zugehörigkeit und Vertrauen


-trotz oder wegen dem Wissen um die Andersartigkeit des anderen.

Klingt etwas esoterisch, gell?! Ist es nicht. Es ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess. Reifung. Wachstum.

Leben.


Ich will es Dir aufschlüsseln, was mich meinem Hund in all seiner und meiner Tiefe nah gebracht hat:


Hach, da waren ja soviele „Baustellen“ dazwischen. So viele unerwartete Hürden, die da plötzlich in Almas Entwicklung aufgeploppt sind:


  • Ihre Unsicherheit, ja, Angst fremden Menschen gegenüber (man bedenke die Therapiebegleithundausbildung 😉- megapassend, gell)
  • Ihr enormer Jagdtrieb
  • Ihr löchriger Rückruf
  • Ihre scheinbare Ignoranz mir gegenüber
  • …aber am entmutigsten: Meine Verlorenheit zwischen all den Ratschlägen und Methoden und dem tiefen Wunsch eine echte Verbindung zu meinem Fellkind herzustellen.


Grenzen...

Ja, klar, wir waren in Hundeschulen und aus jeder nahm ich irgendetwas mit – und doch stießen wir innerhalb kürzester Zeit an unsere Grenzen. Nein. Ich wollte meine Hündin weder in die Seite pieksen wenn sie nicht gehorchte, noch sie anzischen wie eine Schlange ohne Sinn und Verstand – alles unter dem Deckmantel der Unterordnung, Rangdenken und menschlicher Allmacht. Auch wollte ich sie nicht wochenlang aushungern lassen, um dann ihr Bedürfnis nach Nahrung dazu zu missbrauchen sie auf fremde Menschen zugehen zu lassen. In welchen existenziellen Konflikt sie dies hätte bringen müssen… (Alles ernstgemeinte Empfehlungen von „TrainerInnen“ übrigens…)


Nein, das wollte ich nicht. Und doch…

wie fühle ich mich noch heute dumm und schuldig, manches probierte ich gegen mein Bauchgefühl aus…


Bei Alma „funktionierte“ es… sie gehorchte. Es gab scheinbar nur diesen Weg. Aber der Preis war hoch. Mein junger Hund schlich nach Durchexerzieren der nächsten „hilfreichen“ Methode hilflos und wenig freudig neben mir her. Bei jedem Zischen zuckte sie zusammen und ich fühlte mich richtig mies. Das ging einige Wochen, vielleicht wenige Monate so. Alma wurde „Musterschülerin“ auf dem Platz. Doch wo war ihre Persönlichkeit hin? Ihr Glanz in den Augen wenn sie auf mich zulief?

Auweia… Nein. Das nicht. Das bitte nicht. Mir schmerzte es diesen Weg zu gehen.


Mit welchem Recht fügte ich ihr diese angeblich „softe“ Art der Einschüchterung zu  ?


Eine Art, die „Hunde ja unter sich genauso machen“… angeblich. Doch… ich bin ja kein Hund. Habe weder hündische Physiologie, Psychologie noch ihr enorm exaktes -übermenschliches- Timing.


So wollte ich nicht weitermachen.


Eine Hundeschulpause musste her. Eine Neuorientierung. Eine Findung.

Ich lies das Zischen und Pieksen sein. Ich las kein Hundebuch. Über Wochen. Mein Sensibelchen Alma lief gesichert an der langen Schleppleine und erholte sich von dem Chaos, das ich in bester Absicht gestiftet hatte. Und ich… ich beobachtete meinen Junghund. Wunderschön war sie. Natürlich, wild und so gefühlvoll. 🩵 Lebendige Ruhe kehrte ein. Es wurde ein Raum frei für echtes Erkennen.


Darin wurde mir staunend bewusst:

Der Weg zueinander führt über das Gefühl

– angereichert mit einer Prise Verstand und Klarheit.


Ob ich das nicht vorher wusste? So als empathische Ergotherapeutin und selbst sehr sensibler Mensch? Na klar. GEWUSST hab ich das wohl. Im Kopf. Aber leben und auf unsere Mensch-Hund-Beziehung übertragen – das wollte erst wachsen.

Nach weiteren Wochen war ich bereit erneut Wissen von außen zu suchen. Sehr reflektiert diesmal, denn in mir hatte sich etwas verändert. Und das…. Ja, DAS hat alles verändert:


  • ICH bin die, die meinen Hund durch diese Welt begleitet.
  • ICH bin dafür verantwortlich ein Leben zu gestalten, in dem sie sich zurecht findet, sich wohl fühlt und keinem anderen Schaden zufügt.
  • ICH bin die, zu der sie VOLLER VERTRAUEN blicken kann, wenn sie Hilfe benötigt.
  • ICH bin ihr souveräner ANKER.


MEIN HUND hat sich das Leben mit mir NIE bewusst gewählt. Mit welcher Anmaßung dürfte ich ihn also einschüchtern oder gar Schmerz zufügen?


Es gab also nur diesen Weg weiter zu gehen:

  • Verstehen – wer ist der Hund allgemein und im Speziellen? Was braucht er?
  • Lernen – wie befriedige ich seine Bedürfnisse? Wie ist der Weg in seinen Kopf?
  • Tun – wie genau erkläre ich meinem Hund was ich von ihm erwarte und wie motiviere ich ihn zur Kooperation?


All das fand ich im bedürfnisorientierten Hundetraining gepaart mit positiver Verstärkung via Markersignal.


WOW! ECHT!
Da war er: Mein Gamechanger

Es klingt so lapidar. Aber das, wie man heute so schön sagt, war mein absoluter Gamechanger!

Endlich, endlich fand ich einen gewaltfreien, klaren und für beide Seiten verständlichen Weg um mit meinem mir artfremden (ja, das dürfen wir uns immer wieder bewusst machen: unser Hund ist kein Mensch im Pelz) Lebens-Gefährten ins Gespräch zu gehen.


Angeleitet durch eine damals gut zu uns passenden Trainerin baute ich ein Verständnis für meine Alma und insbesondere den lernpsychologischen Weg zu ihr auf. Nach kürzester Zeit konnte ich all die Signale aufbauen, die mir für unser gemeinsames Leben so wichtig waren. Mit Freude auf beiden Seiten wurde das Training zum Alltag und mein Hund WOLLTE mit mir arbeiten. Sie WOLLTE meine Nähe. Sie suchte in Konflikten meine Sicherheit. Wir wuchsen gemeinsam und ich entwickelte eine unbändige Neugier auf das haarige, gefühlvolle Individuum an meiner Seite.

Mehr und mehr wollte ich über Alma und ihre Artgenossen wissen…


So fing es an mit Lillehund.

„Lille“ – klein, schützenswert. Mein schützenswerter Hund. In einer menschenerdachten Welt.


Mein ganz individueller Lillehund Alma zeigte mir, dass der Weg des Therapiebegleithundes trotz aller Bemühungen (und kostenintensiven Ausbildungen) nicht für sie gemacht war. Jeder Kontakt zu Fremden verbrauchte mehr Kraft als er ihr gab. Es war an mir, sie zu schützen, meine Ansprüche zurückzustellen und sie aus meinen Vorstellungen zu entlassen. Die Ausbildung haben wir abgebrochen. Alma darf Alma sein. Wundervoll mit Ecken und Kanten.


Und, nein, wenn Du nun denkst: Friede, Freude, Eierkuchen. Keineswegs.

Hach, da waren natürlich die ganz normalen Themen und Herausforderungen wenn man miteinander lebt und jeder seine eigenen Ideen hat. Klar. Aber dafür hab ich mir ein Lebewesen ins Haus geholt. Kein Stofftier.


Die Art diese Herausforderungen zu sehen und zu lösen, die hat sich sowas von verändert. Ich schaue mir an, bis heute: Welche Bedürfnisse hat Alma, welche Bedürfnisse habe ich (oder dritte) – lässt sich das vereinbaren? Nein? Wie kann ich ihr Bedürfnis anderweitig befriedigen UND welche Alternative finden wir IN der Situation? Welche Grenzen muss ich ihr erklären und wo nehme ich mein Tier komplett aus der Entscheidung?

Ja, auch Grenzen sind für jedes Lebewesen wichtig! Absolut! Grenzen tragen sogar zur gesunden Entwicklung bei. Aber: es gibt einen Unterschied darin, WIE ich Grenzen vermittle. Gewalt und Zwang sind für mich unethisch und unnötig. Wenn ich bereit bin Zeit und Interesse in meinen Begleiter zu investieren - und das ist

verflixt nochmal meine Pflicht

wenn ich mich für einen Hund entscheide.


Nicht jeder Hund kann Grenzen und Training so leicht annehmen wie meine Alma. Nicht jeder Mensch findet so glücklich wie ich in den ersten Monaten zu seinem Weg. Symptombehandlung hilft manchmal kurz, aber nie nachhaltig. Ein WirrWarr aus Hundeschulbesuchen und Enttäuschung beginnt. Im schlechtesten Fall stellt sich Trainingsmüdigkeit oder -resistenz ein. Nichts geht mehr.


Doch das muss nicht sein. Nicht für mich und Alma. Nicht für Dich und Deinen Herzenshund.


Es gibt einen – euren – Weg!



🩵-lichst

Lisa von Lillehund


Du möchtest endlich wissen, wie Du mit Deinem (Lille-)Hund die Nähe und Verbindung aufbauen kannst, die Du Dir für euch wünscht? Dann sehe Dir gern mein 1:1-Angebot „date your dog an. Ich freue mich ein Stück eures Weges an eurer Seite gehen zu dürfen und euch in ein neues, leichtes Miteinander zu begleiten.



von Lisa Schiffelholz-Stumpf 15. Januar 2025
Wer kennt es nicht...
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